1 Jahr Apex Legends – aber noch nicht eSports-ready?
Apex Legends feierte jüngst den ersten Geburtstag. Nun wurde ein eSports-Wettbewerb angekündigt. Aber ist das Spiel überhaupt bereit dafür?
Wie aus dem Nichts erschien Anfang Februar der Battle Royale Shooter «Apex Legends». Entwickler Respawn – bekannt für die Titanfall-Reihe – kündigte nichts an, das Spiel wurde einfach plötzlich in die wilde Gaming-Welt geworfen. Und was dann passierte, dafür war wohl niemand bereit.
Innert kürzester Zeit brach Apex Legends jegliche Rekorde, die Playerbase wuchs innert drei Tagen auf 10 Millionen Spieler an. Im Oktober 2019 verkündeten Respawn und EA zuletzt die aktuellsten Spielerzahlen: Mit rund 70 Millionen ein sehr guter Wert. Klar, an die über 200 Millionen Unique Downloads von Fortnite kommt das Battle Royale (noch) nicht ran, aber das ist doch schon eine sehr solide Playerbase.
Für 2020 hat Respawn nun ambitionierte Pläne für Apex Legends veröffentlicht. Erst kürzlich wurde Season 4 eingeläutet, mit dieser wurde die neue Legende Revenant aufs Schlachtfeld geworfen. Und apropos Schlachtfeld: Wer sich nach langer Zeit nun wieder einloggt, wird sich erst mal zurechtfinden müssen. King’s Canyon ist zurzeit auf der Ersatzbank, bei Apex spielt man seit Season 3 auf der Map «World’s Edge». Mit dem neuen Look und neuen Legenden geht es 2020 jetzt los mit einer offiziellen «Apex Legends Global Series».
Was nicht neu ist, und da vielleicht noch für Probleme sorgen könnte: Der Netcode.
Spieler zweifeln an Apex als eSports
Fortnite hat es bereits bereits vorgemacht: Battle Royale-Spiele können sehr erfolgreiche eSports-Titel sein. Wie bei allen kompetitiven Games braucht es dafür jedoch eine grundsolide Infrastruktur, die schnelles, präzises Gameplay zulässt. Das soll bei Apex Legends zurzeit nicht der Fall sein.
Immer wieder tauchen Clips von Duellen auf, die nicht so enden, wie sie sollten. Schüsse werden vom System nicht registriert, oder auch gerne mal viel zu spät.
Auf dem Apex Legends-Subreddit wird zum Beispiel folgendes Video präsentiert:
In den Kommentarspalten und auch in verschiedenen anderen Foren, findet man dann die Erklärung dafür, die stark technischer Natur ist.
Vereinfacht gesagt: Die Server von Apex Legends sind zu langsam.
Während etablierte eSports-Shooter eine Tickrate von rund 60Hz aufweisen, hängt Apex Legends gerade mal bei 20 rum. Für Shooter ist das viel zu niedrig; das mussten auch die Overwatch-Entwickler einsehen, die damals die Tickrate auf 60Hz heraufschraubten.
Platzhirsch unter den Shootern ist übrigens CS:GO. Dort wird mit 128Hz aktualisiert.
Hier noch ein visuelles Beispiel, was die Tickrate ausmacht:
Quelle: fynestuff.com
Ebenfalls problematisch sei, dass man gerne mit Servern verbunden wird, die ziemlich weit vom eigenen Standort entfernt sind, wie dieser Youtuber aufzeigt:
Bei Respawn schraubt man immer mal wieder am Netcode rum, kam da allerdings noch auf keinen grünen Zweig.
Die Apex Legends Global Series soll bereits Mitte März mit einem ersten grossen Major starten. Dort werden wir dann wohl gleich live vor Ort miterleben, ob die langsamen Server den eSports-Ambitionen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Oder vielleicht hat Respawn bis dann ja eine Lösung.