Jetzt sind alle Augen auf FaZe gerichtet

Die amerikanische eSports-Organisation FaZe schrieb am Wochenende in Köln Geschichte. Ein guter Auftakt für eine Woche, in der alle Augen auf sie gerichtet sind.

FaZe hat geschafft, was bisher noch kein CS:GO-Team geschafft hat: Sie haben beinahe alles wichtige gewonnen, das es zu gewinnen gibt. Mit dem Triumph vergangenes Wochenende in Köln schliessen sie eine Siegesserie ab, die sich gewaschen hat.

Der Pokal aus Köln reiht sich nun neben den Trophäen aus Katowice, der ESL Pro League und dem Major ein. Auf ihrem Weg zu diesem Gipfel wurde ihnen aber auch einiges abgefordert. Das ukrainische Team Na’Vi konnte es am Sonntag bis zum Schluss spannend machen. Das Kölner Finale wurde über alle 5 Maps gespielt, am Ende gewannen die Amerikaner nur hauchdünn mit 16-14 auf Nuke.

FaZe-Spieler Rain war sichtlich erleichtert nach der harten Aufgabe:

Diese zusätzliche Leistung kann FaZe gut gebrauchen, denn diese Woche folgt bereits ein nächster historischer Schritt, bei dem sie jegliche gute PR gebrauchen können: FaZe geht an die Börse.

Erstes eSports-Team an der Börse

Ab dem 20. Juli können Fans dann das erste Mal „richtig“ in ihr Lieblingsteam investieren. Dann ist der Börsenstart für die neue „FaZe Holding Inc.“ geplant. Das gaben sie dann auch noch vor dem Finale via Twitter bekannt, natürlich mit dazugehörigem Press Release.

Damit sind sie die erste börsenkotierte eSports-Organisation von Relevanz. Ein Schritt, den andere eSports-Organisationen nun genau beobachten werden. Denn falls dieses Unterfangen gelingt und nicht gleich abstürzt, könnten viele weitere Unternehmen dem Schritt folgen. FaZe zeigt hier Pioniergeist.

Die Organisation konnte sich auch im Mainstream einen Namen machen, vor allem dank Unterstützern aus der Popkultur und Sportwelt. Inzwischen zählen illustre Namen zum FaZe-Linup: Football Quarterback Kyler „FaZe K1“ Murray, Basketball-Star Lebron „FaZe Bronny“ James Jr., Rapper Lil Yachty aka „FaZe Boat“ und Snoop Dogg aka „FaZe Snoop.“

Mit den nun frischen Schlagzeilen zum Erfolg des CS:GO-Teams in Köln, könnte es am Mittwoch richtig spannend werden. Denn noch ist die Firma bei weitem nicht profitabel: FaZe musste 2021 Verluste von 28.7 Millionen Dollar verbuchen. Um künftig profitabler zu werden und schlussendlich auch Gewinn verbuchen zu können, müssen die Inhaber nun smart agieren. Als öffentlich gehandelte Firma, sind einige Shareholder mehr an Bord, die Ende des Finanzjahres auch Bestätigung für Investment wollen. eSports-Journalist und Insider Jacob Wolf geht davon aus, dass wir in den kommenden Monaten einige Akquisitionen von Seiten FaZe sehen werden.

Der Weg zum Geld

Damit sind sie nicht alleine. Die amerikanische eSports-Organisation 100 Thieves kaufte im Oktober 2021 zum Beispiel Tastaturhersteller Higround, der nun zur eSports-Organisation gehört. Oder TSM, die vor allem in Software und Apps investieren.

eSports-Organisationen sind nun aktiv auf der Suche, wie man denn nun mit der Industrie Geld verdienen kann, nachdem das Phänomen eSports immer als unglaublich gewinnbringendes Investment gehandelt wurde. Die Weichen werden nun gestellt dafür und die Pioniere suchen den besten Weg zum grossen Geschäft. Denn zwei Sachen sind klar: nur mit sportlicher Leistung verdient man kein Geld und von den Spielentwicklern will man auch nicht abhängig bleiben.

Ob der Gang an die Börse der richtige Weg ist, das wird FaZe nun für alle Akteure herausfinden.

Nathan Leuenberger

Projektleiter & Redaktionsleiter

Schon mit dem ersten Gameboy, den er von seinem Vater "auslieh", begann Nathans Faszination für die Welt der Polygone, Bits und Pixel. Noch heute sind Games seine grösste Leidenschaft und haben mit der Entwicklung im Bereich eSports eine völlig neue Bedeutung bekommen.

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